Locationscouting, Stabsverwaltung, Drehplanung, Zentralisiertes Arbeiten, Serie
Poppular Pictures
Wir haben mit Poppular Pictures und dem Team hinter der WarnerMedia-Serie über ihre Erfahrungen mit Yamdu gesprochen.
Die Corona-Krise zwingt viele Kreative, eine Pause einzulegen. Kein Grund sich stoppen zu lassen finden die Schauspielerin Maria Furtwängler und Executive Producer Mark Popp. Für WarnerMedia und TNT Comedy geht die Serie „Ausgebremst“ in Fortsetzung. Das Besondere: Gemeinsam mit prominenten Filmschaffenden realisieren Atalante Film und Poppular Pictures in Zusammenarbeit mit dem NDR unter der Regie von Charlotte Rolfes ein ganz besonderes Projekt.
Mark Popp, Daniel Rohm (Produktionsleitung) und Lennart Heidtmann (Produktionskoordination) schildern ihre Erfahrungen mit Yamdu und mit einem Herzensprojekt in einer schwierigen Zeit.
Auf den Punkt
„Einfach schön zu sehen, wie sich die Stabliste automatisch und dynamisch zusammenstellt, das ist schon geil. Und spart viel Zeit.“
Mark Popp Executive Producer bei Poppular Pictures
Ein Dreh in Zeiten von Corona, dazu mit prominenten Schauspielerinnen und Schauspielern, alles andere als „normal“, oder?
Mark Popp (MP): Absolut. Aber das Konzept ist spannend. Wir hatten mit Maria eine Protagonistin in einem Hauptset in München. Passend zur Story wurden zahlreiche andere Rollen bundesweit mit eigenen Units gefilmt und online „zugeschalten“. Die harten Coronavorschriften gaben das Regelwerk vor. Doch es ist spannend zu sehen, wie dennoch Kreativität entstehen kann – trotz der Distanz.
Daniel Rohm (DR): Die Distanz war von Anfang an die größte Herausforderung. Denn die Arbeit im Produktionsbüro oder am Set lebt nun mal von menschlicher Nähe und Kommunikation. Bei Ausgebremst haben sich kaum Teammitglieder vor Drehbeginn jemals live gesehen, manche haben es bis heute nicht.
Und da kamen Online-Tools in Spiel?
Lennart Heidtmann (LH): Genau. Die gesamte Vorproduktion verlief eigentlich rein online. Daniel und ich kannten Yamdu schon aus anderen Projekten. Wir dachten uns, das ist ideal dafür geeignet, um dem Team eine einheitliche Plattform zu bieten. Dazu kam Microsoft Teams für die Video-Calls. Das waren die beiden Apps der Wahl.
MP: Ich kenne Yamdu über Freunde bei ARRI auch schon lange - von den ersten Anfängen an sogar. Damals dachte ich nur, „Ja klar, ein Tool für alle, viel Spaß damit!“. Aber ich muss sagen, da hat sich einiges getan in den letzten Jahren. Noch nicht perfekt, aber ich bin sehr beeindruckt. Die Frage war dann, sehen das die anderen Teammitglieder auch so? Da gibt es immer eine Scheu.
DR: Ja, das braucht zu Beginn schon Überzeugungsarbeit solch ein mächtiges Tool einzuführen.
Und wie habt ihr das konkret gemacht?
DR: Ich habe zu Beginn das Team gefragt, ob sie in Bezug auf den enormen Datenaustausch und die ausführliche Kommunikation während der Vorproduktion mit Emails und DropBox-Konten überflutet werden wollen oder lieber nicht? Die Antwort war ein klares „Nein“. Also haben wir die Vorteile von Yamdu erklärt und das Team in Onboarding-Calls darauf eingestimmt. Natürlich hat sich nicht jeder sofort wohl gefühlt, aber die meisten im Laufe der Zeit schon. Bei vielen wie Regie, Regie-Assistenz oder Szenenbild hat es recht bald Klick gemacht, als alle die Logik von Yamdu verstanden haben. Und es führte wirklich zu mehr strukturierter Kommunikation und zu weniger Mails.
MP: Wenn man mal entdeckt hat, wo man Auto-Benachrichtigungen für sich ein- und abstellen kann (lacht.)
DR: Und wenn die Leute sich trauen, direkt in Yamdu zu kommentieren. Diese Transparenz ist ungewohnt, manchmal sogar eine Barriere. Obwohl das natürlich für jede Art der digitalen Zusammenarbeit gilt.
LH: Das Grundprinzip von Yamdu ist schon sinnvoll. Man hat eben Motive aus dem Buch, macht Vorschläge mit echten Drehorten und wählt dann einen Drehort aus. Sofort wissen alle Bescheid und haben die gleichen Infos. Dasselbe beim Casting. Die Rollen stammen aus dem Drehbuch und man tauscht sich zu Besetzungsvorschlägen aus. Wird eine Rolle fixiert, haben die entsprechenden Departments Zugriff auf die notwendigen Daten.
MP: Stimmt. Auch beim Stab. Kein manuelles Hin- und Herkopieren von Kontakten. Einfach schön zu sehen, wie sich die Stabliste automatisch und dynamisch zusammenstellt, das ist schon geil. Und spart viel Zeit.
DR: Und wenn die Profile vervollständigt werden, hat man gleich ein Foto der Kollegin oder des Kollegen bevor man sich am Set sieht. Diese Details machen Yamdu so charmant, aber oft auch recht komplex. So ist es zum Beispiel gut, dass man sich so viele Gedanken in puncto Zugriffsrechte gemacht hat. Das ist beim Film enorm wichtig. Aber hier und da könnte man es eventuell einfacher gestalten. Vielleicht mit Gruppenrechten oder Bulk-Editing.
Auf den Punkt
„Yamdu hilft alles zusammenzubringen und auf dem neuesten Stand zu halten.“
Lennart Heidtmann Produktionskoordinator bei Bardamu Film
Das nehmen wir gerne auf! Welche Features waren denn besonders hilfreich?
LH: Genutzt wurde eigentlich nahezu alles. Sogar die Drehplanung und die Dispos hat die Regie-Assistenz direkt in Yamdu gemacht. Diese Bereiche haben über das letzte Jahr hinweg ganz schön an Umfang hinzugewonnen. Nach ein paar Anfangsschwierigkeiten hat so der Regie-Assistent plötzlich gesehen „Aha, wenn die anderen Departments dies und das schon eingegeben haben, spare ich mir die Arbeit, diesen Infos hinterherzutelefonieren.“ Alle Daten liegen gebündelt vor. Und dank dieser Querverlinkungen ist Yamdu grundsätzlich regulärer Drehplansoftware überlegen.
DR: Und selbst wenn das ein oder andere Department nicht mit Yamdu-eigenen Features gearbeitet hat, so war es doch praktisch, dass alle von überall aus auf dieselben Daten zugreifen konnten.
MP: Und mit jedem Gerät. Wenn man die Struktur mal verstanden hat, hat das über ein iPad mit dem Browser gut funktioniert. Eine umfangreiche App wäre natürlich noch schicker, aber gerade für das Brainstorming der Vorschläge oder das rasche Nachsehen von Kontaktdaten ist das schon sehr gut.
LH: Und die Exporte sind megapraktisch.
MP: Oh ja, stimmt. Ich brauche mal rasch eine interne Besetzungsliste – zack- schon ist sie exportiert.
DR: Noch mehr Designanpassungen wären wünschenswert, aber generell sind die Exporte großartig. Und das sollte Yamdu mehr promoten. Auch in der Anwendung. Wir haben unseren Teammitgliedern sehr oft gesagt, „das kannst du ganz einfach selber machen, direkt auf Yamdu!“. Das war den meisten zunächst gar nicht klar.
Könnt ihr das näher erläutern?
LH: Für mich als Koordinator ist es zum Beispiel so, dass man mit Daten aus allen Departments bombardiert wird. Diese sind aber nicht verbunden, sondern individuelle Dokumente aus Word und Excel, Bilder, Drehbuchfassungen oder einfach nur Emails. Dann muss man alles zusammenführen und aktuell halten. Und ständig fragen Teammitglieder dann per Mail an, ob man mal eben diese oder jene Liste rüberschicken kann. Genau hier hilft Yamdu ungemein. Denn alle haben ja bereits die gleiche Datengrundlage in Yamdu und jedes Crewmitglied kann sich seinen bzw. ihren Wunschexport jederzeit aus Yamdu ziehen. Besetzungslisten, Stablisten, Motivübersichten, egal was es ist.
MP: Gerade bei größeren Produktionen spart man sich da locker eine Arbeitskraft.
LH: Moment! (lacht).
MP: Keine Sorge. Aber im Ernst. Neben dem Einsparpotential einer ganzen Arbeitskraft, hat man mindestens mehr Zeit für die kreative Arbeit und spart sich das stupide Übertragen von Listen oder zig Emails.
Auf den Punkt
„Wir haben unseren Teammitgliedern sehr oft gesagt, das kannst du ganz einfach selber machen, direkt auf Yamdu!“
Daniel Rohm Produktionsleiter bei Rohmetheus
Ist Yamdu das nächste Mal wieder dabei?
LH: Auf jeden Fall. Wir sehen ja auch, wie ständig an Performance und Bedienbarkeit weitergeschraubt wird. Das ist viel wert.
DR: Und das Onboarding des Teams ist auch eine wichtige Baustelle. Je mehr Yamdu den Produktionsleuten dabei hilft, desto besser. Es braucht Überzeugungsarbeit und oft zeigt Yamdu nicht sofort, was es kann oder wie es aufgebaut ist. Das sollte aber lösbar sein. Toll ist übrigens die Tatsache, dass Feedback immer gerne aufgenommen wird und man plötzlich am nächsten Tag oder auch mal Wochen später, Neuigkeiten zu einem Update sieht, das man sich gewünscht hat.
MP: Es gibt noch viele Ideen und ehrlicherweise viele Dinge, die man besser machen kann. Ein Stichwort ist das Thema „Offline“. Extrem wichtig! Ebenso mehr Exportmöglichkeiten und Schnittstellen. Aber alles in allem fährt Yamdu ungebremst in die richtige Richtung.
Vielen Dank für den Erfahrungsaustausch. Wir drücken die Daumen für viele Spenden an die Künstlernothilfe und natürlich für eine erfolgreiche Erstausstrahlung: Am 20. März 2021 ab 18.30 Uhr auf TNT Comedy.
Titelbild: Maria Furtwängler am Set. © 2021 Turner Broadcasting System Deutschland GmbH / Mark Popp
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